Warum Fiction & Biohacking perfekt zusammenpassen
Biohacking bedeutet, den eigenen Körper und Geist mithilfe von Tools, Routinen und Strategien bewusst zu gestalten. Dabei geht es jedoch nicht nur um die nächste Studie oder das perfekte Supplement. Es geht auch um Visionen und die Frage: Wie könnte unser Leben aussehen, wenn wir unser volles Potenzial entfalten? Genau hier kommt Fiktion ins Spiel.
Gute Geschichten eröffnen neue Denkräume. Sie zeigen, was möglich wäre und wo die Grenzen verlaufen. In vielen Romanen stecken Konzepte, die heute Realität sind oder es bald werden könnten: Wearables, Gen-Editing, künstliche Intelligenz, digitale Unsterblichkeit. Sie fordern uns heraus, bestehende Überzeugungen zu hinterfragen und neue Denkweisen zuzulassen. Fiction ist somit ein gedanklicher Biohack, ein Training für Vorstellungskraft, Kreativität und kritisches Denken.
Nexus von Ramez Naam
Kurzbeschreibung:
In einer nahen Zukunft ermöglicht eine neue Droge namens Nexus die direkte Verbindung von menschlichen Gehirnen. Dieser technologische Sprung wirft sowohl revolutionäre Chancen als auch tiefgreifende ethische Fragen auf.
Warum es für Biohacker:innen spannend ist:
Nexus ist fast schon ein Manifest für den Transhumanismus: Was wäre, wenn wir unser Bewusstsein erweitern, uns direkt vernetzen und das Gehirn wie Software programmieren könnten? Die Trilogie regt zum Nachdenken über Neuroenhancement, künstliche Intelligenz und die Frage an, wo menschliche Entwicklung endet – oder eben weitergeht. Eine fesselnde Mischung aus Thriller, Zukunftsvision und philosophischem Diskurs.
The Dark Fields von Alan Glynn (verfilmt als Limitless)
Kurzbeschreibung:
Eddie Spinola entdeckt eine geheimnisvolle Pille, die ihm Zugang zu 100 % seines Gehirns verschafft – mit enormen Erfolgen, aber auch gefährlichen Nebenwirkungen. Was als intellektueller Höhenflug beginnt, wird schnell zu einem riskanten Spiel mit Macht und Identität.
Warum es für Biohacker:innen spannend ist:
„The Dark Fields” ist ein echter Klassiker, wenn es um das Thema kognitive Leistungssteigerung geht. Die Grundidee – ein Neuroenhancer, der das volle Potenzial des Gehirns freisetzt – inspiriert viele Biohacker:innen bis heute. Auch wenn NZT-48, die Pille aus dem Buch, fiktiv ist, berührt der Roman zentrale Fragen: Was wäre, wenn es wirklich eine Abkürzung zur mentalen Höchstleistung gäbe? Wie weit würden wir gehen – und was wären die Konsequenzen?
Ender’s Game von Orson Scott Card
Kurzbeschreibung:
In einer Zukunft, in der die Menschheit von einer Alienrasse bedroht wird, wird der junge Ender Wiggin in einer militärischen Eliteschule auf seine Rolle als Kommandant vorbereitet. Was wie ein Spiel beginnt, entpuppt sich als brutales Trainingsprogramm mit dramatischen Konsequenzen.
Warum es für Biohacker:innen spannend ist:
„Ender’s Game” beleuchtet das Thema menschliches Potenzial unter Extrembedingungen. Es geht um mentales Training, taktisches Denken, Resilienz und den Preis, den man für Spitzenleistung zahlt. Biohacker:innen, die sich mit Stressmanagement, kognitiver Belastbarkeit oder Peak Performance befassen, finden hier eine eindrucksvolle Parabel auf ihr eigenes Streben nach Verbesserung – gerade in jungen Jahren.
Autonomous von Annalee Newitz
Kurzbeschreibung:
In einer Welt, in der geistiges Eigentum über Leben und Tod entscheidet, kämpft die Pharma-Hackerin Jack gegen ein System, das Medikamente unerschwinglich macht. Auf der Gegenseite stehen ein Militäragent und ein junger Roboter, der beginnt, seine eigene Autonomie zu hinterfragen.
Warum es für Biohacker:innen spannend ist:
„Autonomous” wirft hochrelevante Fragen auf zu geistiger Freiheit, dem Einfluss von Big Pharma und dem Spannungsfeld zwischen Optimierung und Ethik. Wer sich für Supplements, Neuroenhancement oder DIY-Wissenschaft interessiert, erkennt hier viele Parallelen zur realen Welt. Gleichzeitig bietet das Buch spannende Impulse zur Rolle von Technologie, KI und Selbstbestimmung in einer zunehmend vernetzten Welt.
Upgrade von Blake Crouch
Kurzbeschreibung:
Logan Ramsay wird bei einem Einsatz mit einem genetischen Virus infiziert. Doch statt zu sterben, wird er klüger, stärker und schneller. Der genetische „Upgrade“ verändert ihn und stellt ihn vor eine Entscheidung: Nutzt er seine neuen Fähigkeiten für das Gute oder bringt er damit das Ende der Menschheit?
Warum es für Biohacker:innen spannend ist:
Blake Crouch verknüpft in diesem fesselnden Thriller modernste Genetik, CRISPR-Technologie und die Idee der menschlichen Optimierung. „Upgrade“ stellt die ethische Frage: Wenn wir das Beste aus uns herausholen könnten – sollten wir es auch? Wer sich mit Longevity, Genetik oder Neurohacks beschäftigt, wird sich in dieser Welt sofort zurechtfinden und gleichzeitig ins Grübeln kommen.
Fazit - Biohacking beginnt im Kopf
Science-Fiction ist mehr als nur Unterhaltung: Sie inspiriert, provoziert und zeigt uns, was möglich (oder gefährlich) sein könnte. Gerade für Biohacker:innen ist sie eine kreative Spielwiese, um eigene Ideen weiterzudenken, Grenzen zu verschieben und technologische Entwicklungen aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Wer wirklich verstehen will, wohin die Reise gehen könnte, sollte nicht nur Studien und Daten lesen, sondern auch gute Geschichten.


